Für Krebspatienten ist die andauernde Corona-Pandemie besonders belastend, denn neben den Herausforderungen der eigenen Krebserkrankung können Sorgen und Unsicherheiten im Umgang mit dem Coronavirus überfordern.
In diesem Artikel möchten wir Sie über die Corona-Impfung bei Krebs informieren und auf häufige Fragen von Krebspatienten und ihren Angehörigen eingehen. Wir hoffen, Ihnen so die Entscheidungsfindung erleichtern zu können.
Inhaltsverzeichnis
Die aktuell in Europa zugelassenen Impfstoffe können vor einer Covid-19 Infektion schützen und das Risiko eines schweren Krankheitsverlaufes verringern. Die Vorteile der Impfung gelten dabei nicht nur für gesunde Menschen, sondern ebenso für Krebserkrankte.
Auch für Menschen mit Grunderkrankungen und einem geschwächten Immunsystem stellt eine Covid-Infektion ein weitaus höheres Risiko dar als die möglichen Nebenwirkungen einer Impfung. Für Krebspatienten sind schwere Corona-Verläufe besonders gefährlich, wenngleich nicht alle automatisch zur Risikogruppe gehören. Die Krebsart sowie das Stadium der Krankheit spielen hier eine wichtige Rolle.
Untersuchungen zeigen: Besonders hoch ist das Risiko eines schweren Covid-19-Verlaufs für Krebspatienten mit Metastasen und Krebserkrankte, die sich in einer Strahlen-, Chemo- oder radiologischen Therapie befinden. Gerade in diesen Fällen ist eine Corona-Impfung demnach sinnvoll.
Auch potenzielle Langzeitfolgen des Virus wie Long Covid, treten bei Krebserkrankten häufiger auf und stehen gleichzeitig mit einer höheren Sterblichkeitsrate in Verbindung. Das belegen Analysen aus dem europäischen Register OnCOVID, in dem die COVID-19-Verläufe von Krebspatienten dokumentiert werden.
Dazu kommt: Das Risiko einer Corona-Infektion ist, trotz aller Hygienemaßnahmen, auch in Arztpraxen gegeben und vielleicht sogar leicht erhöht.
Gerade Krebspatienten, die aufgrund ihrer Therapie regelmäßig Arztpraxen oder strahlentherapeutische Ambulanzen besuchen, empfehlen wir daher, sich mit einer Impfung zu schützen.
Krebserkrankte, die sich in einer laufenden Behandlung befinden, stellen sich oftmals die Frage, ob eine Corona-Impfung überhaupt möglich ist.
Grundsätzlich ist die Impfung auch im Rahmen der folgenden Therapien sinnvoll. Worauf Sie dabei achten sollten, lesen Sie hier:
In Bezug auf die Chemotherapie ist es ratsam, den richtigen Zeitpunkt für die Impfung zu finden. Nach Möglichkeit sollten sich Krebspatienten bereits vor der Chemotherapie impfen lassen, doch auch zu einem späteren Zeitpunkt ist eine Impfung durchaus noch möglich.
Die größte Herausforderung einer Impfung während der Chemotherapie besteht darin, dass die Impfwirkung durch die Behandlung unterdrückt werden kann. Denn: Der Körper ist durch die Chemotherapie nicht so gut in der Lage, eine Impfreaktion zu erzeugen.
Der Impferfolg lässt sich aber durch die Messung von Antikörpern überprüfen. Ist der Impfschutz noch nicht gegeben, kann und sollte die Impfung wiederholt werden. Damit der Körper eine Schutzfunktion aufbauen kann, sollten sich Krebspatienten während einer Chemotherapie gegebenenfalls mehrmals impfen lassen.
Auch während einer Strahlentherapie ist es ratsam, den Zeitpunkt der Impfung mit Bedacht zu wählen. Gerade die letzte Phase der Behandlung empfinden viele Krebspatienten als anstrengend und kräftezehrend. Eine Impfung kann den Körper in diesem Zeitraum zusätzlich stark belasten.
Vor und während der ersten Hälfte der Strahlentherapie fühlen sich Betroffene meist aber noch gut. Zu diesem Zeitpunkt ist eine Impfung also durchaus empfehlenswert.
Ist die Strahlentherapie so belastend, dass eine Impfung zunächst nicht in Frage kommt, kann das Infektionsrisiko auch durch eine freiwillige Isolation minimiert werden.
Immuntherapien wirken als starke Stimulation im Körper. Vor der Impfung sollte daher klar sein, ob das patienteneigene Immunsystem durch die Immuntherapie unterdrückt (Immunsuppression) oder durch den Einsatz sogenannter Checkpoint-Hemmer aktiviert wird.
Krebszellen können die Immunabwehr ausbremsen. Checkpoint-Hemmer sind Antikörper, die diese Bremse lösen, die Immunzellen wieder aktivieren und so den Tumor bekämpfen.
Die Impfung kann je nach Therapieform unterschiedlich wirken. Ein durch Immunsuppression geschwächtes Immunsystem kann unter Umständen keinen ausreichenden Impfschutz aufbauen. Bei einer Impfung während einer Checkpoint-Hemmer-Therapie, die das Immunsystem also wieder aktiviert, besteht dagegen die Sorge, dass die Corona-Impfung eine zu starke Immunreaktion auslöst und so zu starken Nebenwirkungen führen könnte.
Bisherige Studien zeigen aber, dass auch während einer Immuntherapie mit Immun-Checkpoint-Hemmern keine schweren Nebenwirkungen der Corona-Impfung auftreten. Unter Berücksichtigung der Therapiephase und der individuellen Situation des Krebspatienten, lässt sich grundsätzlich auch im Rahmen einer Immuntherapie ein geeigneter Zeitpunkt für die Corona-Impfung finden.
Natürlich belasten Nebenwirkungen der Corona-Impfung – wenn sie denn auftreten – den ohnehin durch die Krebserkrankung geschwächten Körper zusätzlich. Leichte Schmerzen im Arm, Kopf- und Gliederschmerzen oder auch Fieber sind Symptome, die nach der Impfung auftreten können. Nach zwei bis drei Tagen klingen diese meist aber wieder ab.
Wägt man die Nebenwirkungen einer Impfung gegen die Folgen einer Corona-Infektion mit mittelschwerem oder sogar schwerem Verlauf ab, überwiegen die Vorteile der Impfung deutlich.
Grundsätzlich ist die Corona-Impfung bei Krebserkrankten genauso wirksam wie bei Menschen, die nicht an Krebs erkrankt sind.
Bei Krebspatienten, deren Immunsystem durch die Therapie oder die Krebserkrankung selbst stark beeinträchtigt ist, kann die Wirkung der Impfung allerdings abgeschwächt sein.
Auch hier gilt: Ob ein ausreichender Impfschutz besteht, lässt sich leicht durch Antikörpertests überprüfen. Gegebenenfalls sind dann weitere Impfungen angebracht, um eine ausreichende Immunisierung aufzubauen.
Gerade die Booster-Impfung erweist sich für Krebserkrankte, wie auch für alle anderen Geimpften, als sehr effektiv. Unabhängig von der angewendeten Krebstherapie erreicht der Schutz durch die Booster-Impfung meist nicht nur das Niveau nach der Zweitimpfung, sondern übersteigt dieses sogar.
Krebserkrankte müssen nach einer Impfung gegen Corona nicht mit stärkeren Nebenwirkungen rechnen. Unter Umständen ist es sogar so, dass geringere Nebenwirkungen auftreten. Denn: Ist das geschwächte Immunsystem zu starken Immun-Antworten nicht in der Lage, bleiben auch die Nebenwirkungen der Impfung aus.
Im Umkehrschluss bedeutet das allerdings auch, dass die Wirkung beziehungsweise der Schutz der Impfung nur eingeschränkt ist. Auch in diesem Fall können die Messung von Antikörpern und Auffrischungsimpfungen sinnvoll sein.
Alle in Deutschland eingesetzten Impfstoffe, sowohl die Vektorimpfstoffe von AstraZeneca oder Johnson&Johnson als auch die mRNA-Impfstoffe von BioNTech/Pfizer und Moderna, gelten als sicher.
Allerdings ist durch viele Krebsformen die Wahrscheinlichkeit von Blutgerinnung erhöht (sog. aktiviertes Gerinnungssystem). Damit steigt bei Krebserkrankten das Thromboserisiko, das sich auch durch eine Impfung mit Vektor-Impfstoffen erhöhen kann. Aus diesem Grund empfehlen wir Krebspatienten vor allem die Impfung mit mRNA-Impfstoffen.
Die lokale Hyperthermie, die auch in unserer Praxis durchgeführt wird, kann ohne Probleme mit einer Corona-Impfung kombiniert werden. Die Behandlung muss dafür weder verschoben noch pausiert werden.
Krebspatienten können sich in unserer Praxis vor, nach oder auch während der Hyperthermie-Behandlung impfen lassen.
Die Corona-Impfung bietet keinen 100%igen Schutz gegen eine Infektion. Auch bereits Geimpfte können demnach an Covid-19 erkranken und somit auch infektiös sein. Die Wahrscheinlichkeit, sich zu infizieren, ist durch die Impfung jedoch reduziert. Auch die Viruslast und damit die Wahrscheinlichkeit, einen anderen Menschen anzustecken (Infektiosität), ist im Regelfall um ein Vielfaches niedriger.
Unter Geimpften ist die Infektionsdynamik damit eine andere als unter Ungeimpften. Letztere infizieren sich nicht nur häufiger mit dem Coronavirus, sie stecken auch mehr Menschen damit an. Obwohl sie mit gut einem Drittel der Bevölkerung in der Minderheit sind, gehen rund zwei Drittel der Ansteckungen von Ungeimpften aus. Sie sind somit vorwiegend Treiber des Infektionsgeschehens.
Da es keine krebsspezifischen Gründe gibt, die gegen eine Corona-Impfung sprechen, ist eine vollständige Schutzimpfung gegen Covid-19 auch für Krebserkrankte sehr empfehlenswert.
Die Impfung senkt nicht nur das Risiko einer Corona-Infektion, sondern schützt auch vor schweren Verläufen der Erkrankung. Insbesondere Krebspatienten, die mit einer aktiven Tumorerkrankung zur Risikogruppe gehören, können daher von der Schutzimpfung profitieren.
Haben Sie weitere Fragen zur Corona-Impfung bei Krebs oder sind Sie auf der Suche nach einer erfahrenen Praxis für komplementäre Krebstherapie und Hyperthermie? Dann nehmen Sie hier direkt Kontakt zur Praxis Hyperthermie Stuttgart/Filderstadt auf – Ihrem Partner für alternative Krebstherapie.
Als Leser unseres Artikels „Corona-Impfung bei Krebs“ könnten Sie auch folgende Beiträge im Hyperthermie Filderstadt Blog interessieren:
Schlagwörter: Alternative Krebstherapie, Alternative Krebstherapie Arzt, Alternative Krebstherapie Stuttgart, Anzeichen für Krebs, Corona, Corona-Impfung bei Krebs, Corona-Impfung für Krebs-Patienten, Covid-19, Impfung, Komplementäre Krebstherapie, Krebs-Therapie