Ganzheitliche Medizin – Wie ganzheitlich kann Medizin überhaupt sein?

12. Juni 2018

Es besteht in der Regel Einigkeit darüber, dass Medizin ganzheitlich sein sollte. Aber was bedeutet ganzheitliche Medizin und wie kann Medizin überhaupt „nicht ganzheitlich“ sein, wo sich doch stets ein „ganzer Patient“ und ein „ganzer Therapeut“ gegenübersitzen?

Ganzheitliche Medizin - Wie ganzheitlich kann Medizin überhaupt sein?

Ganzheitliche Medizin – was bedeutet das?

Man kann davon ausgehen, dass jeder Mensch sich in Körper, Seele und Geist gliedert und dass er über sein Denken, Fühlen und Wollen mit anderen Menschen und der ganzen Welt in Verbindung steht. Darüber hinaus hat jeder Mensch seine bewussten und seine unbewussten Anteile.

Je nach Weltanschauung, Religion oder psychologischem System könnten viele andere Gliederungen des Menschen aufgezeigt werden. In diesem Artikel geht es vor allem darum aufzuzeigen, dass wir Menschen überhaupt gegliedert sind und aufgrund unserer Gliederung dazu neigen, immer nur einen Teil der Ganzheit selber zu sehen und zu erleben oder gar anderen Menschen zu zeigen – je nachdem, ob unsere innere Ausrichtung gerade mehr z. B. über das Seelische oder Körperliche oder mehr über das Bewusste oder Unbewusste ausgerichtet ist. Damit ist bereits der erste Schritt getan, um aus der Ganzheit und in Folge auch aus der ganzheitlichen Medizin herauszufallen.


Ganzheitliche Medizin: Bedeutung der Persönlichkeitsstruktur von Patient und Therapeut

Dies soll an folgendem Beispiel verdeutlicht werden:

Wenn ein Mensch zusätzlich zu seinen charakterlichen, individuellen Stärken und Schwächen, mit denen oder gegen die er ohnehin im Alltag zu kämpfen hat, plötzlich zum Beispiel die Diagnose einer Krebserkrankung erhält, dann stellt das eine schockartige Belastung dar. Diese Belastung wird in der Regel zunächst kaum zu ertragen sein und der betreffende Mensch kann sich ihr nur in kleinen Schritten anpassen. Oft wird dann zunächst das körperliche Symptom – so als sei es möglich, dieses Symptom isoliert zu betrachten – dem Therapeuten präsentiert. Gleichzeitig vorhandene Themen wie das verletzte Selbstbild, die in Frage stehende Lebensplanung und Zukunftsperspektive, evtl. auch schon aufkeimende Themen wie Todesangst oder Angst vor Schmerzen überfordern in ihrer Fülle in dieser Situation sowohl Patienten als auch Therapeuten. Um trotz dieser Überforderung die unabwendbare Situation auszuhalten, bleiben zunächst viele seelische Anteile des Themas im Bereich des Unbewussten.

Der Patient wird dann dem Therapeuten tendenziell ausschließlich seine körperlichen Beschwerden vortragen und der Therapeut fühlt sich eventuell darin bestätigt, dass es nur um die Behandlung des betroffenen Organs oder Symptoms geht. Das kommt dem Therapeuten möglicherweise in seiner inneren Einstellung entgegen, da er selber auch nur ungern mit Themen wie „unabwendbarem Schicksal“, „zerstörter Lebensplanung“, „Todesangst“ oder „unausweichlichem Krankheitsverlauf“ etc. im bewussten Kontakt ist.

So ist auch der Therapeut mit seinen eigenen Gefühlen der Hilflosigkeit und Machtlosigkeit konfrontiert und er findet für sich selbst eine Entlastung darin, dass er sich einem allgemein akzeptierten Spezialistentum widmet. Dadurch kann er in seinem Spezialgebiet die Illusion der Kontrolle über das Krankheitsgeschehen für sich zurückerobern. Das führt dann dazu, dass „in stillem Einvernehmen zwischen Therapeut und Patient“ ganz isoliert nur eine Seite oder ein Teil des Patienten angeschaut wird und nur einer dieser Teile mit gezielten Maßnahmen behandelt wird.

Oft spüren die Betroffenen erst nach Wochen oder Monaten, dass ihnen etwas fehlt und dass ein Teil von ihnen „auf der Strecke geblieben ist“.


Symptomorientierte Therapie oder ganzheitliche Therapie?

Vielleicht kann dieses Beispiel Ihnen als Leser dieses Artikels verdeutlichen, dass „ganzheitliche Medizin“ aus dieser Sicht betrachtet immer nur eine Absichtserklärung ist. Es hängt also auch davon ab, wie ganzheitlich ein Patient seine Probleme, die immer gleichzeitig körperlich, seelisch und geistig, sowie bewusst und unbewusst sind, zeigen kann und wie ganzheitlich ein Therapeut vor dem Hintergrund seiner eigenen Begrenztheit den Patienten damit wahrnehmen kann. Und schließlich hängt es auch davon ab, wie er den Belangen des Patienten dann begegnen kann. So begegnet ein Chirurg dem krebskranken Patienten mit dem Skalpell. Die Ängste des Patienten sieht er möglicherweise nur ungern, da er dagegen auch kein Instrument zu bieten hat. Umgekehrt begegnet der Psychotherapeut dem Krebskranken mit einer stabilisierenden Psychotherapie und hat gegen den physischen Tumor keine „Waffe“.

Oder ein naturheilkundlicher Therapeut wird in der Erscheinung der Krankheit – also in dem Symptom –  eher einen Selbstheilungsversuch sehen, wohingegen der pharmakologisch ausgerichtete Arzt eher versuchen wird, die Krankheit mit einer Chemotherapie zu zerstören oder das krankheitswertige Symptom zu beseitigen.

Es ist evident, dass keiner dieser Ansätze wirklich den ganzen Menschen behandelt und gleichzeitig ist evident, dass zum Beispiel eine Chemotherapie niemals nur einen Teil des Körpers therapiert, sondern auf den ganzen Körper wirkt und somit auch weiter wirkt in die Bereiche von Seele und Geist hinein.

So zeigen sowohl die symptomorientierte Therapie wie die ganzheitliche Therapie in erster Linie, wie Therapeut und Patient ausgerichtet sind und in welcher Ausrichtung sie der Krankheit begegnen wollen.

Als Patient bin ich darauf angewiesen, in Gesprächen mit dem Therapeuten dessen Ausrichtung zu erkennen. Hilfreich ist dabei natürlich auch der Blick auf das Spektrum seiner Tätigkeitsgebiete, die entweder mehr die Symptomorientiertheit oder mehr den Fokus auf Ganzheitlichkeit zeigen.


Ganzheitliche Medizin: Meine Ausrichtung in der Praxis

Als Facharzt für Anästhesiologie, Allgemeinmedizin und Psychotherapie mit den Schwerpunkten anthroposophische Therapie, komplementäre Krebstherapie und Naturheilkunde versuche ich persönlich, mich dem Anspruch auf ganzheitliche Medizin zu nähern, so gut ich kann. Im Falle einer Krebserkrankung zum Beispiel, werde ich parallel zu einer fachärztlich-onkologischen Therapie durch den Onkologen (üblicherweise Strahlen- und Chemotherapie) den Patienten „ergänzend“ behandeln. Dazu gehört für mich neben eingehenden Gesprächen die Behandlung des Tumors mit einer Überwärmungstherapie (Hyperthermie), durch die in vielen Fällen eine laufende onkologische Therapie deutlich in ihrer Wirkungsweise verstärkt werden kann. Darüber hinaus wird mit Misteltherapie das Immunsystem und mit hochdosierter Vitamin C-Therapie sowohl gegen den Tumor als auch für das Immunsystem gearbeitet. In Einzelfällen kommen auch Substanzen wie Vitamin B17 zum Einsatz. Gegen Schmerzen nutze ich bei Bedarf alle Methoden der modernen Schmerztherapie, da ich mit meiner Erfahrung als Anästhesist den Umgang auch mit stärksten Schmerzmedikamenten gezielt für eine Linderung und Entlastung zum Einsatz bringen kann. Wenn möglich betreue ich die Patienten auch psychoonkologisch, um sie darin zu unterstützen, sich der belastenden Krankheitssituation anzupassen – wissend, dass die Psyche eng mit dem Immunsystem und somit auch mit einer Krebserkrankung verknüpft ist. Dabei kommen neben tiefenpsychologischen Gesprächen auch imaginative sowie atemtherapeutische Techniken zum Einsatz.


Ganzheitliche Medizin: Künstlerische oder körpertherapeutische Therapien unterstützen

Gerne unterstütze ich auch die Zusammenarbeit mit künstlerischen und/oder körpertherapeutisch ausgerichteten Therapeuten wie Masseuren, Maltherapeuten, Heileurythmisten etc., sofern dies vom Patienten in seiner individuellen Situation gewünscht wird und sinnvoll erscheint.

Mitunter reisen Patienten aus Norddeutschland hier in Filderstadt an und mieten für einige Wochen ein günstiges Quartier. Einerseits tun sie dies, um die therapeutischen Optionen hier zu nutzen und andererseits um sich für einige Zeit – distanziert vom gewohnten Umfeld – ihrer Situation zu stellen und neue Perspektiven zu entwickeln.

 

 

Haben Sie weitere Fragen zu unseren Therapieformen oder sind Sie auf der Suche nach einer erfahrenen Praxis für alternative Krebstherapie und Hyperthermie? Dann nehmen Sie hier direkt Kontakt zur Praxis Hyperthermie Stuttgart / Filderstadt auf – Ihrem Partner für alternative Krebstherapie.

 

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